Dokumentation

Entwicklungsdokumentation anhand des Portfolios

 

Das Wort „Portfolio“ setzt sich aus den beiden lateinischen Wörtern „potare“ – tragen und „folium“ – Blatt zusammen. Es umschreibt eine Sammelmappe, die einen Einblick in die Entwicklung und Bildungsprozesse des Kindes während der Kindergartenzeit gibt.

Es ist eine Methode, um die Entwicklung der Kinder zu dokumentieren und stellt ein pädagogisch anerkanntes Dokumentationssystem dar.

In erster Linie richtet sich das Portfolio an das Kind. Jedes Kind hat dabei seine eigene persönliche Lern- und Entwicklungsgeschwindigkeit. Die individuellen Lernschritte werden im Portfolio sichtbar gemacht und können so zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal reflektiert werden.

Kleine und größere Kompetenzen kommen schrittweise hinzu. Das Kind erlebt dadurch seine persönlichen Fortschritte „Schwarz auf Weiß“. Stolz und Zuversicht über das bereits Erreichte lassen das Selbstvertrauen wachsen („… das kann ich auch schon!“) und machen Mut Neues zu entdecken, anzugehen und zu lernen („Das … lerne ich auch noch!“).

Die wichtigste Aussage dabei ist: „So wie ich bin, bin ich richtig“

Dieses ist Motivation und Ansporn sich weiterzuentwickeln, wobei Eltern und Pädagogen aktive Lernbegleiter des Kindes sind.

Um diese Entwicklungs- und Bildungsprozesse zu beschreiben, nutzen wir Materialien wie:

  • Fotos, die das Kind bei seinem täglichen Lernen zeigen;
  • Lerngeschichten und Dokumentationen über die Entwicklung des Kindes;
  • seine Arbeiten, Produkte und wichtige Bilder;
  • thematische Aufzeichnungen, Beobachtungen und Berichte;

die im Portfolio unter einem Register gesammelt werden.

Das Register besteht aus 6 unterteilten Lernbereichen:

  • Sprache, Medien und Kommunikation
  • Identität, Soziales und Werte
  • Natur, Technik und Mathematik
  • Wahrnehmung, Gestaltung und Künste
  • Körper, Bewegung und Gesundheit

Damit ist es auch Grundlage für Elterngespräche.

Um das Portfolio entwicklungsorientiert für jedes Kind zu gestalten, ist ein verstärkter Einsatz des Fotoapparates und PCs von Nöten, damit Fotos zur Bildungsdokumentation bearbeitet und Lern- und Bildungsgeschichten ausformuliert werden können. Je nach Entwicklungsstand beziehen wir die Kinder in diesen Prozess mit ein.

Der Ordner/die Mappe (das Portfolio) ist das persönliche Eigentum des Kindes und wird ihm beim Abschied aus der Kindertageseinrichtung mitgegeben. Das Kind darf jederzeit selbst entscheiden, wer seinen Ordner einsehen darf.

Die Eltern sind eingeladen, das Kind während seiner Kindergartenzeit mit der Portfolioarbeit zu begleiten. Sie werden immer wieder angefragt, Inhalte zum Portfolio des Kindes beizusteuern.

Unseren Schwerpunkt bei der Auswertung der Beobachtungen bilden die Lerndispositionen. Sie sind der Kern des Ansatzes der Bildungs- und Lerngeschichten und somit Voraussetzung und Ergebnis der kindlichen Lernprozesse. Lerndispositionen sind bestimmte Fähigkeiten und Strategien des Kindes, mit denen es in charakteristischer Weise Situationen strukturiert, Lernmöglichkeiten wahrnimmt, auswählt, auf sie antwortet oder ihnen ausweicht, sie sucht oder schafft. In den Lerndispositionen kommen die Motivation und die Fähigkeit zum Ausdruck, sich mit neuen Situationen und Anforderungen auseinander zu setzen und diese stellen damit eine wichtige Grundlage für den Prozess des lebenslangen Lernens dar.