pädagogischer Ansatz

Offenes Arbeitskonzept

Ein Blick auf die veränderten Lebensbedingungen von Kindern zeigt uns, dass die Lebens- und Spielräume immer enger werden. Es sind immer weniger Möglichkeiten vorhanden in denen sich Kinder frei bewegen können. Fernsehen, Computerkonsum, Spielkonsolen, stark verplante Zeit durch Musikschule, Turngruppen, Sprachkurse, Therapien usw. haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung, schränken aber die freie Entwicklungsmöglichkeit der Kinder stark ein. Es treten vermehrt Konzentrationsschwächen und Wahrnehmungsstörungen auf. Wenn wir Kindern Gelegenheit geben, sich innerhalb der Erlebnisräume frei zu bewegen, werden sie aufgefordert, dem eigenen Entwicklungsstand und den eigenen Interessen entsprechend zu entscheiden, wo sie spielen möchten, was sie spielen möchten und mit wem sie spielen möchten. Das Selbstbildungspotential und das partizipative Verhalten werden dadurch im höchsten Maße angeregt.

Neugierde und Experimentierfreude werden erhalten und angeregt. Die Räume werden zu Erlebnisräumen und von den Kindern je nach Neigung und dem individuellen Entwicklungsstand frei gewählt. Das Verhalten der Kinder wird von mehreren ErzieherInnen wahrgenommen, so dass ein größeres Meinungsspektrum über die Fähigkeiten der Kinder entsteht und das Kind noch gezielter dort Hilfen bekommt, wo es von Nöten ist und dort Freiheit zur Selbstbestimmung bekommt, wo diese von den Kindern eingefordert wird. In verschiedenen Gruppenkonstellationen erleben die Kinder eine Vielfalt von Gemeinschaften, in denen man gemeinsam planen und bauen, ausprobieren und experimentieren kann. Die ErzieherInnen sehen sich nicht als AnimateurIn und UnterhalterIn, sondern als EntwicklungsbegleiterIn und Anwalt bzw. Anwältin des Kindes. Durch Beobachtungen der ErzieherInnen werden Projekte und Angebote auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Kindes zugeschnitten und in Zusammenarbeit mit diesem geplant und durchgeführt. Hierbei ist uns wichtig, dass die Kinder sich als gleichberechtigte Partner verstehen. Die Erwachsenen haben nicht mehr Stimmrechte als die Kinder ( s. Beschwerdemanagment und Partizipation) . Gemeinsam werden Strategien erarbeitet und Lösungsmöglichkeiten entwickelt.

 

Offen sein heißt auch: offen sein für verschiedene Elternhäuser, mit unterschiedlichen familiären, kulturellen, religiösen und nationalen Hintergründen. Was sich gesellschaftlich manchmal noch schwierig gestaltet, wird hier, im Kleinen, schon selbstverständlich voneinander erfahren und miteinander gelebt.

 

Wir arbeiten in altersgemischten Gruppen. 2 Gruppen im Alter von 1-3 und 3 Gruppen im Alter von 3-6 Jahren. Der Start in den KiTa-Alltag beginnt mit der Eingewöhnungsphase. Diese kann bis zu 6 Wochen dauern und wird mit den Familien individuell besprochen. Erst wenn sich die Kinder von den Erziehern und Erzieherinnen trösten lassen, ist so viel Vertrauen aufgebaut, so dass diese Phase abgeschlossen ist.

 

 

In den U-3 Gruppen sind die Kinder im Mäuse- und im Spatzennest 1 – 3,10 Jahre alt. In diesen Gruppen ist das oberste Ziel, dass die Kinder lernen die Welt zu begreifen. Durch das umfangreiche Raumangebot haben die Kinder viele Möglichkeiten, verschiedenes Material (vor allem aus der Alltagswelt der Kinder), gesicherte Tagesabläufe und viele verschiedenen Menschen kennen zu lernen. Die Kinder sollten ihr eigenes „Ich“ und des anderen „Du“ kennen und achten lernen. Ein Prinzip unserer Arbeit beruht auch darauf, dass sich die verschiedenen Altersgruppen treffen können, um voneinander und miteinander zu lernen. Mit 3 Jahren wechseln die Kinder zu Beginn eines neuen Kindergartenjahres im August in den Ü-3 Bereich. Kinder, die noch nicht in der Einrichtung waren und erst mit 3 Jahren in der KiTa angemeldet wurden, kommen dazu. In den meisten Fällen ist in diesen Gruppen die Eingewöhnungsphase erheblich kürzer, da die Kinder entweder schon eingewöhnt sind oder vom Alter her sich eher von den Eltern trennen können. In der Mariengruppe, der Johannesgruppe und der Jakobusgruppe ist es das Ziel, den Kindern in den verschiedenen Bildungsbereichen reichhaltige Impulse zu geben, um die Selbstbildungspotentiale anzuregen. Die Erweiterung der Sozialkompetenz steht mit an erster Stelle, da diese zum Erlangen der Schulreife Voraussetzung ist. Das Verfeinern der Selbstständigkeit in den Übungen des täglichen Lebens, z. B. sich anziehen, Brot schmieren, schneiden, kleben, malen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Tisch decken – abdecken, Spülmaschine einräumen, sind ebenso Bestandsteile des täglichen Lernens wie naturkundliche Erfahrungen durch Exkursionen usw.

Aus allen Bereichen haben die Kinder die Möglichkeit, sich gegenseitig zu besuchen. So lernen bereits die U-3 Kinder von den Ü- 3 Kindern und die „Großen“ entwickeln ein Pflichtbewusstsein den „Kleinen“ gegenüber.