Sprachförderung

„Sprache ist der Schlüssel zur Welt.“

 

Sprache aktiv zu nutzen bedeutet, sich verständigen zu können, miteinander zu kommunizieren, zu interagieren, sich austauschen zu können, sich zu informieren, seinen Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen, Beziehungen zu gestalten. Es ist unser Ziel, die Kinder dahingehend zu unterstützen, dass sie Sprache genau hierfür nutzen können, um soziale Beziehungen aktiv zu gestalten. Viele der uns anvertrauten Kinder verbringen einen Großteil des Tages in unserer Tageseinrichtung. Dadurch entwickeln sich vertrauensvolle Beziehungen, die eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der Sprache darstellen.

Somit sehen wir die vorschulische Sprachförderung als einen wichtigen Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Es bedeutet für uns, dass wir das Kind in seiner bisherigen entwicklungspsychologischen Entfaltung, vor seinem familiären Hintergrund, seiner Sozialisation und mit seinen jeweiligen Voraussetzungen sehen. An diesem Punkt wollen wir es entsprechend abholen, fördern, unterstützen und begleiten.

Gesetzliche Grundlagen / alltagsintegrierte, ganzheitliche Sprachbildung

Mit der 2. Revision des Kinderbildungsgesetzes, das zum 01.08.2014 in Kraft getreten ist, wurde die Neuausrichtung der Sprachförderung im Elementarbereich geschaffen. Eine punktuelle Sprachstanderhebung wie mit Delfin 4 gibt es nicht mehr in NRW. Stattdessen erfolgt, seit dem 1.8.2016, die Beobachtung der sprachlichen Entwicklung und Sprachbildung im pädagogischen Alltag. Dabei ist die Dokumentation der wahrnehmenden Beobachtung der sprachlichen Entwicklung des einzelnen Kindes verpflichtend. Innerhalb des Verbundes und somit auch für die Kindertageseinrichtungen des Familienzentrums, haben wir uns für das anerkannte Dokumentationssystem BASIK entschieden. Diese Dokumentation wird zu jedem Geburtstag eines Kindes geführt.

Kinder lernen die Sprache über die Sprache – das Sprechen und das Hören. Das geschieht in allen Alltagssituationen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Sie eignen sich nach und nach die Sprache an, die sie in ihrer nächsten Umgebung hören, ihre Mutter- oder Erstsprache. Sie erlernen Sprache aufgrund ihrer täglichen Erfahrungen, aus dem, was sie hören, sehen, fühlen und tun. Ganzheitliche Sprachförderung geschieht nicht in Abgrenzung zu anderen Bildungsbereichen. Alles wird erprobt, benannt und begriffen. Sprache zieht sich, gleich wie ein „roter Faden“, durch alle Ereignisse des Tages.

Beobachtung und Dokumentation

Grundlage der gezielten Förderung ist die differenzierte und auch dokumentierte Beobachtung der Kinder hinsichtlich ihres Spracherwerbs und Sprachverhaltens. Bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme der Kinder wird mit den Eltern reflektiert, wie sich der bisherige Spracherwerb gestaltet hat. Außerdem wird den Eltern das Dokumentationssystem BaSik erklärt. Bei Elternsprechtagen dient es neben dem Entwicklungsportfolio und dem Cluster als Gesprächsgrundlage. Aus den Ergebnissen der beobachtenden Wahrnehmung, der gezielten- und der spontanen Beobachtung, leiten sich, in Absprache mit den Eltern, mögliche pädagogische Maßnahmen und Konsequenzen ab. Diese können im pädagogischen Alltag als auch im häuslich-familiären Umfeld angesiedelt sein.